Gunther Attarpour ist Gründer und Leiter des Kampfkunstforums mit Standorten in Wien, Niederösterreich und Kärnten sowie des PERFORM Wien. Er selbst ist Trainer für Taiji Quan, Qigong, staatlicher Trainer für Taekwondo und staatlicher Diplomtrainer für Kampfsport. Zuvor war er selbst viele Jahre im Leistungssport aktiv, mit mehreren Staatsmeistertiteln im Taekwondo und Platzierungen bei internationalen Großturnieren. Er war bereits österreichischer Teamchef, Olympia-Nationaltrainer im Sudan, sowie technischer Berater des ungarischen Technik-Nationalteams. Gemeinsam mit Ausbilderin Sonja Rössler hat er das PERFORM Studio in Wien gegründet. Ein Zentrum der Vielfalt. Bei Yoga, Pilates, Tanz, Taiji Quan, Qigong und Meditation verbindet das Team innere und äußere Bewegung im ganzheitlichen Sinne.
Zur Verwaltung des Kampfkunstforums und von PERFORM Wien nutzt Gunther Attarpour den Eversports Manager. Alle Kurse können deshalb online über die jeweilige Website, den Eversports Marktplatz oder die Eversports App gebucht werden:
Wir haben Gunther zum Online-Interview getroffen und mit ihm darüber gesprochen, wie es ist, ein Yoga Studio und einen großen Kampfsportverein zu leiten und warum beide Welten ganz viel gemeinsam haben. Außerdem sprechen wir über die Trainerausbildung in Österreich und warum es Gunther so wichtig ist, dass seine Teilnehmer einen Lernerfolg erzielen, nachdem sie Kurse bei ihm besucht haben.

„Die Software erleichtert mir den Alltag sehr. Mit Perform bin ich deshalb schon sehr lange bei Eversports. Besonders schätze ich an der Software, dass da ein Team dahinter ist, das innovativ ist und die Software immer weiter entwickelt.“
Gunther Attarpour
Du leitest einen Kampfsportverein und ein Yoga Studio. Wie kam es denn zu dieser ungewöhnlichen Kombination?
Gunther Attarpour: Sport hat mich immer interessiert. Seit meiner Jugend bin ich sportlich aktiv und habe alle möglichen Sportarten ausprobiert. Schon mit Beginn meines Wirtschafts- und Veterinärmedizin-Studium habe ich mit Taekwondo begonnen und recht früh als Leistungssport betrieben. Bereits während der Studienzeit habe ich dann den ersten Verein, das heutige Kampfkunstforum gegründet. Damals allerdings eher als ein Verein von Studenten für Studenten und Akademiker. In erster Linie mit dem Hintergedanken, dass ich selbst so mehr Praxis und Trainingsmöglichkeiten erlangen kann. Neben dem Schwerpunkt Taekwondo, habe ich in dieser Zeit auch mit Qi Gong und Taiji Quan begonnen, in der Erwartung, meine Konzentration während des Studiums zu verbessern. Weil sich die Kampfsport Themen damals in Bezug auf die Teilnehmer stark von den Yoga-, Meditation-, Qi Gong- und Taiji Quan Teilnehmern unterschied, haben wir parallel zum Kampfkunstforum das PERFORM gegründet. Das obwohl eine Trennungslinie von Kampfkunst zu Yoga gar nicht so klar verläuft.
So finden sich zum Beispiel viele Yogapositionen im Aufwärmprogramm des Taekwondo, andersrum kann man auch viele Lehren aus dem Taiji Quan im Taekwondo oder Yoga wiederfinden. Es sind also schon viele Synergien vorhanden, die man in beide Bereiche einbringen kann. Das Kampfkunstforum gibt es in Wien, Niederösterreich und Kärnten. In Österreich macht es Sinn, organisatorisch unterschiedliche regionale Unterscheidungen zu treffen. Die, in unterschiedlichen Bundesländern bestehenden Schulen werden jedoch zentral verwaltet. Mittlerweile deckt das Angebot des Kampfkunstforum und des Perform viele Bereiche ab: vom Kindertraining ab 5 Jahren bis zum Seniorensport, Leistungsgruppen und Hobbygruppen, von stiller Meditation zu aktivem Zweikampf.

“Wir glauben in einem ganzheitlichen Sinne daran, dass innere und äußere Bewegung tief verbunden sind. Wenn Körper und Geist, Bewegung und Ruhe, Konzentration und Kraft in Balance zueinander finden, dann ist es möglich, körperliche und geistige Ausgeglichenheit herzustellen.”
Was ist denn der Unterschied zwischen einem Verein und einem Studio?
Gunther Attarpour: Das Kampfsportforum genauso wie das PERFORM sind, wegen ihrer inhaltlichen Ausrichtung als Vereine organisiert. Beide sind nicht auf Gewinn gerichtet sondern stellen einerseits die sportliche Entwicklung und andrerseits die gesundheitliche Komponente von Bewegung, Prävention und Rekreation, in den Vordergrund. Als Vereinsmitglied wird man längerfristig betreut und in seiner Entwicklung begleitet. Natürlich kann man auch zum Ausprobieren kommen und so als außerordentliches Mitglied teilnehmen.
Viele Menschen trainieren heute sehr unverbindlich und kommen unregelmäßig beispielsweise zum Yoga. Das ist im Zeitplan leichter unterzubringen als sich für ein regelmäßiges Training zu committen.
Das Ziel unserer Vereine ist es aber, den Menschen etwas beizubringen und sie eine Zeit lang zu begleiten und ihnen eine längerfristige Perspektive zu eröffnen. Ein Lernerfolg stellt sich erst wirklich ein, wenn die Menschen regelmäßig zu Kursen kommen, man Kontakt zu ihnen hält und ihnen auch ab und zu Aufgaben für zu Hause mitgibt. Quasi wie in der Schule, wo es ja auch so ist, dass sich nur beim Vertiefen und über die „Hausübungen“ der Lernerfolg verbessert wird.
Deshalb fokussieren wir uns in erster Linie auf Kurse die über ein Semester oder ein Schuljahr lang laufen. Im Kampfkunstforum und PERFORM haben wir um die 200 Vereinsmitglieder mit unterschiedlichen Vorstellungen, Bedürfnissen und Trainingszielen.

Wie stellt ihr sicher, dass eure Teilnehmer einen Lernerfolg erzielen?
Gunther Attarpour: Spätestens nach einem Jahr möchten wir sicherstellen, dass unsere Schüler etwas dazugelernt haben. Im Kampfsport hat man dafür ja die Gürtelprüfungen, bei denen die Kenntnisse jedes Einzelnen abgefragt werden. Auf dem Weg dorthin ist mir die individuelle Betreuung sehr wichtig. Unser Ziel ist es mit den vorhandenen Mitteln und Gegebenheiten den SchülerInnen den maximalen Lernerfolg zu ermöglichen. Viele haben heutzutage nicht so viel Zeit, weil sie im Beruf, im Studium oder in der Schule sehr eingespannt sind. Da ist ein gut durchdachtes Trainingskonzept entscheidend, das auch auf die Zeitknappheit abgestimmt ist. Geringer Einsatz, maximaler Outcome – und das funktioniert sehr gut. Bisher haben wir mit diesem Konzept jedes Jahr mindestens einen Staatsmeister bei österreichischen Staatsmeisterschaften Taekwondo und Kickboxen hervorgebracht.

Wie laufen die Gürtelprüfungen denn so ab?
Gunther Attarpour: Bei der ersten Gürtelprüfung im Taekwondo wird vor den Schülern vor allem die grundsätzlichen Trainingsregeln und Basisbewegungen abgefragt. Man muss das ganze System ja erst einmal kennen lernen, die Regeln im Training, wie man respektvoll miteinander umgeht, wie das Training zu organisieren ist. Die erste Prüfung legt man dann in etwa nach einem Semester, das man im Verein absolviert hat, bei uns ab. Einmal die Woche für 1,5 Stunden zum Training zu kommen reicht dafür gerade noch aus. Je weiter man allerdings kommt, desto anspruchsvoller bzw. umfangreicher wird das Prüfungsprogramm und so die Gürtelprüfungen. Insgesamt gibt es 10 Schülergrade und 10 Meistergrade.
Ein anderer Weg der Leistungsabfrage ist der direkte Vergleich bei sportlichen Bewerben. Dafür ist allerdings sehr viel mehr Trainingsaufwand nötig.
Was ist das besondere am Taekwondo und am Kampfsport?
Gunther Attarpour: Taekwondo und Taiji Quan waren von Anfang meine Hauptdisziplinen. Taekwondo ist sehr umfangreich und man erlernt ein großes Repertoire an Bewegungen und Techniken. Angefangen bei Grundbewegungsmustern, Kampftechniken, die man bei imaginären Gegnern, aber auch für einen richtigen Zweikampf einsetzen kann.
Das Techniktraining wird mit Meditationstechniken und mentalem Training auch zur Verbesserung der Willenskraft und Konzentration untermauert. Beim Ausüben von Kampfsport ist eigentlich alles dabei, damit man den Körper gesund und fit halten kann. Das bedeutet, dass auch eine komplette Schulung der konditionellen Fähigkeiten immer mit im Programm ist.
Vor allem die gesundheitlichen und mentalen Aspekte werden heutzutage immer wieder unterschätzt.
Im Taiji Quan, der weichen Kampfkunst, stehen Körperwahrnehmung, Körperstruktur, Achtsamkeit, Atmung, meditatives Bewegen im Vordergrund. So gesehen spannen die Kampfkünste einen Bogen von weich zu hart, von bewusst langsam zu dynamisch schnell.
Im Kampfkunstforum verbinden wir zudem traditionelle Aspekte, wie die Meditation, Atemübungen und der Auseinandersetzung mit sich selbst mit den neuesten Erkenntnissen der Sportwissenschaft.

Wie wird man denn Taekwondo Trainer und ein Teammitglied im Kampfsportforum?
Gunther Attarpour: Wenn man Trainer im Kampfkunstforum werden möchte, beginnt man meistens mit einer langjährigen eigenen sportlichen Praxis. Sollte in dem Sportler dann der Wunsch reifen, sein Wissen weiter zu geben, ist die Übungsleiterausbildung der erste Schritt.
Danach die staatliche Instruktoren Ausbildung bei einer Bundessportakademie in Österreich. Das sind neben der eigenen langjährigen Praxis und Turnierteilnahme die Voraussetzungen, die ich an die TrainerInnen im Kampfkunstforum stelle.
Leider gibt es da in Österreich keine festgesetzten Regeln, da in Österreich das Trainerwesen unter Lehre fällt und diese frei ist. Somit kann jeder sofort jeden Sport unterrichten, unabhängig einer qualifizierten Ausbildung. Die österreichische Rechtslage besagt, dass die Lehre frei sein muss.
In meinem Team ist mir vor allem wichtig, dass alle Trainer über Jahre hinweg selbst körperlich praktiziert haben und dass sie sich immer weiter fortbilden. Bei der Arbeit mit Menschen hat man diesen gegenüber eine gewisse Verantwortung, die man auch Ernst nehmen muss. Die meisten meiner Trainer hier im Kampfkunstforum sind ehemalige Schüler von mir, die Kampfsport auf einem hohen Level selbst ausgeübt haben. Als Studioleiter kann ich diese Verantwortung vor allem dadurch gewährleisten, dass meine Trainer alle top ausgebildet sind und sich kontinuierlich theoretisch und auch praktisch weiterbilden. Ich selbst habe ebenfalls alle Trainerausbildungen absolviert, die es in Österreich gibt und gemeinsam mit zwei Taekwondo Kollegen, Alexander Hübl und Sudhir Batra, die höchste Stufe der Trainerausbildung, die Diplomtrainerausbildung abgeschlossen.

Was sind deine täglichen Herausforderung bei der Leitung eines so großen Vereins und eines Yoga Studios?
Gunther Attarpour: Im Moment der Corona Situation, ist die größte Herausforderung für mich, die sich ständig ändernden Regelungen der Regierung derart abzufedern und zu glätten, dass für unsere Mitglieder, trotz widriger Umstände, eine bestmögliche Betreuung gewährleistet ist. Das kostet naturgemäß sehr viel Zeit. Ansonsten unterteile ich in sportliche und administrative Leitung. Einerseits sind die Kurse und Trainer zu koordinieren und inhaltlich aufeinander abzustimmen und andrerseits die sportliche Zielsetzung zu definieren und das dazu passende Trainingskonzept zu formulieren. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer einen Lernerfolg erzielen, müssen Trainingsinhalte und TrainerInnen bestmöglich aufeinander abgestimmt sein und aufeinander aufbauen. Nur so kann ein Gesamtkonzept entstehen.
Neben der Koordination der TrainerInnen untereinander ist auch die Kommunikation mit den Mitgliedern von entsprechender Bedeutung.

Inwiefern unterstützt dich bei deinen täglichen Herausforderungen der Eversports Manager?
Gunther Attarpour: Vor allem bei der Mitgliederverwaltung unterstützt mich der Eversports Manager und auch der Stundenplan ist durch Eversports transparent und übersichtlich dargestellt. Außerdem läuft die Verrechnung und Zahlungsabwicklung fast automatisch. Die Software erleichtert mir den Alltag sehr. Mit Perform bin ich deshalb schon sehr lange bei Eversports. Besonders schätze ich an der Software, dass da ein Team dahinter ist, das innovativ ist und die Software immer weiter entwickelt. Es gibt immer einen Newsletter mit allen Neuigkeiten, so dass man sich auskennt. Und bei Problemen erhalte ich immer schnell eine Rückmeldung durch den Support. Mittlerweile haben wir 3 verschiedene Studios über den Eversports Manager laufen und es kommt wahrscheinlich bald ein neuer Account dazu.
Vielen Dank an Gunther Attarpour für die Zeit und das spannende Interview!